Die Mobilitätswende macht Schlagzeilen. Trotzdem meldet das Kraftfahrtbundesamt mehr Autos als je zuvor. Interview mit der ZukunftNahVerkehr als Smart-Mobility-Experte.

Obwohl die Mobilitätswende in aller Munde ist, meldet das Kraftfahrtbundesamt einen neuen Höchststand an zugelassenen PKW: 49,1 Millionen Fahrzeuge. Warum bleibt der Fahrzeugbestand so hoch?

Er erklärt: „𝘞𝘦𝘪𝘭 𝘶𝘯𝘴𝘦𝘳𝘦 𝘨𝘦𝘴𝘢𝘮𝘵𝘦 𝘐𝘯𝘥𝘶𝘴𝘵𝘳𝘪𝘦𝘱𝘰𝘭𝘪𝘵𝘪𝘬 𝘢𝘶𝘧 𝘌𝘳𝘸𝘦𝘳𝘣, 𝘒𝘢𝘶𝘧 𝘶𝘯𝘥 𝘉𝘦𝘴𝘪𝘵𝘻 𝘷𝘰𝘯 𝘗𝘒𝘞 𝘢𝘶𝘴𝘨𝘦𝘳𝘪𝘤𝘩𝘵𝘦𝘵 𝘪𝘴𝘵.“ Ohne Anreize zur besseren Auslastung, wie z. B. steuerliche Vorteile für Fahrgemeinschaften, bleibt die Belegung eines PKW bei 1,2 Personen pro Fahrt niedrig. Frankreich zeigt hingegen, dass Alternativen wie Ride-Hailing durch Förderungen erfolgreich sind.

Dr. Kleebinder fordert eine neue Mobilitätskultur und langfristige Pläne: „Ö𝘴𝘵𝘦𝘳𝘳𝘦𝘪𝘤𝘩 𝘮𝘢𝘤𝘩𝘵 𝘴𝘦𝘪𝘵 30 𝘑𝘢𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘷𝘰𝘳, 𝘸𝘪𝘦 𝘮𝘢𝘯 𝘴𝘰 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘔𝘢𝘴𝘵𝘦𝘳𝘱𝘭𝘢𝘯 𝘪𝘯 𝘥𝘪𝘦 𝘛𝘢𝘵 𝘶𝘮𝘴𝘦𝘵𝘻𝘵.“ Mit 30 % der CO₂-Emissionen bleibt der Verkehr einer der größten Klimatreiber. Ein parteiübergreifender Konsens und ein Mobilitätsplan seien entscheidend, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.

Gleichzeitig sieht er großes Potenzial in der autonomen Mobilität, die öffentliche und private Verkehrsmittel verbinden könnte. „𝘐𝘯 𝘊𝘩𝘪𝘯𝘢 𝘶𝘯𝘥 𝘥𝘦𝘯 𝘜𝘚𝘈 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘢𝘶𝘵𝘰𝘯𝘰𝘮𝘦 𝘍𝘢𝘩𝘳𝘻𝘦𝘶𝘨𝘦 𝘮𝘪𝘵𝘵𝘭𝘦𝘳𝘸𝘦𝘪𝘭𝘦 𝘴𝘦𝘭𝘣𝘴𝘵𝘷𝘦𝘳𝘴𝘵ä𝘯𝘥𝘭𝘪𝘤𝘩“, sagt er, „Ü𝘣𝘦𝘳 𝘬𝘶𝘳𝘻 𝘰𝘥𝘦𝘳 𝘭𝘢𝘯𝘨 𝘸𝘪𝘳𝘥 𝘥𝘢𝘴 𝘢𝘶𝘤𝘩 𝘩𝘪𝘦𝘳 𝘴𝘰 𝘴𝘦𝘪𝘯.“

Wie könnte der Mobilitätswandel in Deutschland aussehen, und wo liegen die größten Herausforderungen? Mehr zu Dr. Kleebinders Einschätzungen erfahren Sie im vollständigen Blogbeitrag. Den Link finden Sie in den Kommentaren. 🌱

Link hier: https://zukunftnahverkehr.deutschebahn.com/znv/blog/-Die-Zahlen-ueberraschen-nicht–13125092#

 

 

Der dritte jährliche Smart Mobility Summit, der von dem Institut für Mobilität, PwC Deutschland, Telekom MobilitySolutions und Allianz veranstaltet wird, findet derzeit in Berlin statt. Politiker und Branchenführer sind zusammengekommen, um über die neuesten Entwicklungen in der städtischen und ländlichen Mobilität, die Datenintegration und die Zukunft der Automobil- und Luftfahrtbranche zu diskutieren. Co-Host Hans-Peter Kleebinder berichtet über die wichtigsten Ziele des Gipfels.

Weiterführende Links:

Hier zur ganzen Folge „The Briefing“ von Monocle: https://monocle.com/radio/shows/the-briefing/3413/.

„Highlight“ Snippet mit dem Beitrag (7 Min.): https://monocle.com/radio/shows/the-briefing/3413/smart-mobility-summit-lands-in-berlin/

Aktuelle Wahlkampagnen setzen auf kurzfristige Versprechen, die langfristige Nachhaltigkeitsziele und die Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie gefährden. Das Verbrenner-Verbot und die Antriebswende sind notwendig für nachhaltige Mobilität und das Erreichen der Klimaziele; Rückschritte würden die Transformation und andere Sektoren wie Energie und Ernährung beeinträchtigen. Deutschland droht, international den Anschluss zu verlieren, während Hersteller aus China und den USA, wie BYD und Tesla, in der E-Auto-Produktion bereits weit voraus sind.

Zum Artikel: Hier

Smart Mobility statt Autopositas: Nach Jahrzehnten in der Autoindustrie macht sich Dr. Hans-Peter Kleebinder als unabhängiger Experte für die Mobilitätswende stark. Interview mit der Brancheninitiative Zukunft Nahverkehr der Deutschen Bahn im Rahmen der Netzwerkpartnerschaft mit dem CAS SMART Mobility Management (HSG).

„𝘞𝘪𝘳 𝘥𝘶𝘳𝘤𝘩𝘭𝘦𝘣𝘦𝘯 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘯𝘶𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘔𝘰𝘣𝘪𝘭𝘪𝘵ä𝘵𝘴𝘸𝘦𝘯𝘥𝘦, 𝘴𝘰𝘯𝘥𝘦𝘳𝘯 𝘳𝘦𝘨𝘦𝘭𝘳𝘦𝘤𝘩𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘔𝘰𝘣𝘪𝘭𝘪𝘵ä𝘵𝘴𝘳𝘦𝘷𝘰𝘭𝘶𝘵𝘪𝘰𝘯“, so Kleebinder. Angesichts von Staus, Streiks und einer dysfunktionalen Infrastruktur strebt er danach, Deutschland nicht nur als Automobilland, sondern auch als Mobilitätsland zu etablieren.

Das Konzept des „Autopositas“, das auf dem Verkauf immer größerer, teurerer und leistungsstärkerer Fahrzeuge basiert, sieht Dr. Kleebinder als Sackgasse an. Er betont die Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) als Rückgrat einer nachhaltigen und gemeinschaftsorientierten Mobilität im Gegensatz zum individualisierten Ausdruck persönlicher Lebensstile durch Autos. 🚘

Hier zum vollständigen Artikel: https://zukunftnahverkehr.deutschebahn.com/znv/blog/-Wir-muessen-Mobilitaet-voellig-neu-denken–12841350#

Der ehemalige Automobil-Manager Hans-Peter Kleebinder will die Mobilitätswende in Deutschland voranbringen. Bei der Eröffnung des Klimabüros von FOCUS online Earth im Ahrtal erklärt er, warum Deutschland noch einen weiten Weg vor sich hat – und was wir vom Ausland lernen können.

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Bei der Messe IAA Mobility in München setzen die Autobauer besonders ihre E-Autos in Szene. Die Botschaft: Die Zukunft ist elektrisch. Doch wann kommt der angekündigte Durchbruch der E-Mobilität?

(…) „Wir brauchen endlich Anreize für kluge Verkehrsangebote und Anreize zur Verkleinerung unserer Autos. Elektrische Leichtfahrzeuge sind ideal für den Stadtverkehr, benötigen nur die halbe Parklücke und sparen eine Menge Material und CO2 schon bei der Produktion. Länder wie Italien, Holland, Griechenland fördern diese“, beklagt Hans-Peter Kleebinder, Chief Brand Guardian beim Schweizer Hersteller des Microlinos, eines Leichtfahrzeugs, das wie eine moderne Version der BMW-Isetta aus den 1950er-Jahren aussieht.

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Während in wenigen Städten die Zahl der Autos abnimmt, steigt sie bundesweit leicht an. Experten sehen Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern immer mehr als Außenseiter. In welchen Regionen es die größte Autodichte gibt und was ein Mobilitätsexperte für die nächsten Jahre prognostiziert.

 

Der Mobilitätsexperte Kleebinder sieht einen falschen Fokus. „Wir diskutieren viel zu viel über eine reine Antriebswende“, sagt er. „Wir brauchen eine ganzheitliche Mobilitätswende – Hand in Hand mit einer umfassenden Energiewende und einer Um- und Neugestaltung unserer Städte.“ Zudem brauche Deutschland eine funktionierende Infrastruktur zwischen Städten und dem ländlichen Raum und eine nachhaltigere, effizientere Auslastung der fast 50 Millionen Autos auf Deutschlands Straßen. „Nachhaltigkeit wird zum wichtigsten Thema – die Währung dafür ist unser persönlicher ökologischer Mobilitäts-Fußabdruck“, ist Kleebinder sich sicher.

 

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Dr. Hans-Peter Kleebinder, SMARTmobility-Pionier und Zukunft-Fabrik.2050 fellow, ruft in FOCUS online zu einer langfristigen Verkehrspolitik mit einer gemeinsamen Vision auf. “Schiene und Bahn sind das Fundament der Verkehrswende in Deutschland und Europa. Sie wurden aber in den letzten 70 Jahren stark vernachlässigt”, wird Hans-Peter Kleebinder zitiert. Man dürfe sich nicht nur darauf konzentrieren, ob mit Verbrenner- oder Elektromotoren gefahren werde. Es müsse dringend in die Schiene investiert werden, wie es andere EU-Länder bereits tun.

 

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Um die Klimakrise zu bewältigen, braucht es nicht nur Umdenken in der Politik und Gesellschaft, sondern auch Innovationen aus der Wirtschaft. FOCUS online Earth spricht mit grünen Vorreitern aus Deutschland, die ihren Beitrag zur Klimawende leisten wollen. In Teil 2 der „Green Heroes“: Ein Landkreis, der die E-Autos miteinander teilt.

Einschätzung eines Mobilitätsexperten: Für Hans-Peter Kleebinder, Experte für nachhaltige Mobilität, ist dieser Ansatz besonders intelligent, weil er nachhaltig vorhandene Verkehrsmittel nutzt. „Wir müssen die Autos besser nutzen, es macht keinen Sinn, dass die Autos so lange ungenutzt herumstehen“, sagt Kleebinder. „Wir brauchen für die Fortbewegung nicht nur große schwere Autos oder Autos, die mehr herumstehen.“

Für den ländlichen Raum seien solche Lösungen ideal, weil sie flexibel, bedarfsgerecht und unabhängig von der Taktung des öffentlichen Nahverkehrs seien. Besonders spannend, so Kleebinder, sei die Nutzung von Firmenfahrzeugen. Gerade für Unternehmen sei eine solche Kooperation attraktiv: Ab 2024 sind sie ohnehin verpflichtet, die Emissionen ihrer Fahrzeugflotte auszuweisen.

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Die Züge der Bundesrepublik sind voll, die Straßen sind es auch. Autofahrende standen zwischen Juni und September 2022 insgesamt 81.135 Stunden im Stau. Auch weniger als 70 Prozent der Fernzüge waren 2022 pünktlich. Die Deutschen sind also mobil – und sie müssen für den Weg von A nach B viel Zeit einräumen. Und oft auch viel Geld.

Gleichzeitig stehen Deutschland und die Welt vor der Aufgabe, so schnell wie möglich Emissionen einzusparen. Jeder Monat des Jahres 2022 war zu warm. Und natürlich ist neben der Industrie auch die Mobilität ein großer Sektor, in dem Kohlenstoffdioxid eingespart werden muss.

Wie genau sich die Mobilität entwickeln müsste, um klimafreundlicher und zukunftsfähig zu sein, darüber hat watson mit dem Mobilitätsexperten Hans-Peter Kleebinder gesprochen. Kleebinder ist Studienleiter am Institut für Mobilität der schweizerischen Universität St. Gallen – und war selbst Jahrzehnte in der Autoindustrie tätig.